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       Märtyrer Jan Palach

Märtyrer Jan Palach

15.1.2009, strana: 1, autor: (id)

Zum 40. Jahrestag seiner Selbstverbrennung überrascht ein neu aufgetauchtes Dokument die Historiker


40Jahre nach dem Selbstmord von Jan Palach ist ein Dokument aufgetaucht, das seine Tat in einem neuen Licht erscheinen lässt.

Der Student der Karlsuniversität, der sich am 16. Januar 1969 aus Protest gegen die Okkupation der Tschechoslowakei durch Truppen des Warschauer Pakts auf dem Prager Wenzelsplatz selbst verbrannte, schrieb zehn Tage vor der Tat einen Brief an den Studentenführer Lubomír Holeček, in dem er vorschlägt, den Tschechoslowakischen Rundfunk zu besetzen. „Es liegt auf der Hand, dass ohne die Hilfe der Massenmedien keine wirksame Aktion im gesamtstaatlichen Maßstab durchgeführt werden kann“, heißt es in dem Schreiben, dass die Tageszeitung „Lidové noviny“ in ihrer Wochenendausgabe veröffentlichte. Konkret regt Palach in dem Brief an, dass der Rundfunk von einer kleinen Gruppe besetzt werden und dann zu einem Generalstreik aufrufen sollte. Der Brief endet mit dem Satz: „Der Januar 68 begann von oben, der Januar 69 kann von unten beginnen.“ Für die Historiker stellt dieses aus dem Archiv des kommunistischen Geheimdienstes StB stammende Dokument eine Überraschung dar. „Es ist ein wichtiges Zeugnis, um seine Überlegungen zu verstehen. Vor allem zeigt es, dass er längere Zeit über verschiedene Protestformen nachdachte und seine Tat keine Affekthandlung darstellt“, sagte gegenüber „Lidové noviny“ Petr Blažek, der zum 40. Todestag Palachs einen Sammelband herausgibt.

Der Brief blieb allerdings ohne Resonanz. Laut Zeugenaussagen hat der Adressat Holeček, der Mitte der 70er Jahre tragisch ums Leben kam, das Schreiben während einer Studentensitzung zur Kenntnis genommen, es aber ohne weitere Erklärung zu den Akten gelegt. Der Brief ist auf dem gleichen Papier geschrieben wie Palachs späteres Manifest „Fackel Nr. 1“. Dieses schickte er wenige Stunden vor seiner Tat an zwei Kommilitonen und den Tschechoslowakischen Schriftstellerverband. Er forderte darin unter anderem die Abschaffung der Zensur. Falls die Forderungen nicht innerhalb von fünf Tagen erfüllt werden, werden „weitere Fackeln brennen“, so der damals 21Jährige in dem Manifest.

Obwohl die Existenz einer konkreten politischen Gruppe um Palach nie nachgewiesen werden konnte, haben sich im gleichen Jahr drei weitere Tschechen aus politischen Gründen selbst verbrannt: Josef Hlavatý (20.

Januar), Jan Zajíc (25. Februar) und Evžen Plocek (4. April). Ihre Selbstmorde blieben aber ohne größere Resonanz - anders als bei Jan Palach.

Seine Tat führte vor allem zwischen seinem Tod am 19. Januar 1969 und seinem Begräbnis sechs Tage später zu einer starken emotionalen Reaktion weiter Teile der Öffentlichkeit. Die fortschreitende „Normalisierung“ und die Rückkehr prosowjetischer Hardliner in die Machtpositionen von Partei und Staat konnte dadurch aber nicht verhindert werden. Erst zum 20. Todestag im Januar 1989 erinnerten Dissidenten mit einer Demonstration auf dem Wenzelsplatz an das Erbe Palachs. An der Kundgebung nahmen mehrere Tausend Menschen Teil, und obwohl sie von der Staatsmacht mit Gewalt aufgelöst wurde, fanden sich am nächsten Tag an gleicher Stelle erneut Demonstranten ein. Auch diese Kundgebung wurde brutal aufgelöst; dennoch kam es auch in den folgenden Tagen zu weiteren Versammlungen und Protestaktionen. Während dieser so genannten Palach-Woche wurden mehrere Personen verletzt und rund 1400 Menschen verhaftet, darunter auch der spätere Präsident Václav Havel. Die Ereignisse vom Januar 1989 waren der größte Ausdruck zivilen Widerstands seit dem August 1968 und gelten heute als wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur „Samtenen Revolution“ vom November 1989.




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